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Das Projekt ONE DAY 2050 / Sci-Fi Prototyping brachte die Designer des Sony Creative Center mit Science-Fiction-Autoren zusammen, um spekulative Erzählungen zu „Tokio im Jahre 2050“ zu verfassen.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts war die sogenannte „Sci-Fi-Prototyping“-Methode. Hierbei geht es darum, sich die Zukunft durch eine Science-Fiction-Linse vorzustellen und dann rückwärts zu arbeiten, um einen Fahrplan für den Weg dorthin zu erstellen.
Dabei wurden vier Schlüsselthemen erkundet: WOHLBEFINDEN, LEBENSRAUM, SINNESWAHRNEHMUNG und LEBEN. In diesem Artikel werden wir die einzelnen Themen vorstellen.
Thema 1: WOHLBEFINDEN im Jahr 2050
Entwicklung eines KI-Therapeuten, der auf Menschen zugeht und sich um ihr Wohlbefinden kümmert.
Auch im Jahr 2050 gehört Stress immer noch zum Alltag der Menschen. Frust am Arbeitsplatz, Liebeskummer, der Tod eines Angehörigen und andere schmerzhafte oder belastende Erfahrungen, die Teil des Lebens sind, lassen sich nicht vollständig vermeiden. Die Designer stellen sich jedoch eine Zukunft vor, in der wir Menschen mit KI dabei unterstützen können, besser mit Stress umzugehen.
Um Vertrauen zu einem KI-Therapeuten aufzubauen, müssen Menschen sich jedoch zunächst mit diesem identifizieren können.
Die Entwickler entwarfen einen KI-Therapeuten, der seine Gestalt ändern kann und sich so jedem Menschen optimal anpasst und entsprechende Ratschläge gibt. Der Prototyp nutzt ein tragbares Gerät, das direkt auf der Haut an einer Stelle mit vielen Blutgefäßen angebracht wird, um Stresshormone und andere Informationen zu messen. Sobald der Sensor einen ungewöhnlichen Messwert erfasst, wird ein Resilienzprogramm gestartet, mit dem die Person den KI-Therapeuten nach eigenem Ermessen über ihre Kontaktlinsen aufrufen kann.
Thema 2: LEBENSRAUM im Jahr 2050
Visionen für ein ökologisches und kulturelles Zusammenleben in schwimmenden mobilen Häusern.
Ausgehend von einem Szenario, bei dem Menschen ihr Zuhause an Land verlieren und aufgrund von Klimawandel und politischen Auseinandersetzungen ein Leben auf dem Ozean beginnen, wurde ein Prototyp für ein Wohnhaus entwickelt, das sich auf dem Wasser bewegen kann. Dies wäre ein Wohnraum, den die Bewohner neu gestalten und für Lebensgemeinschaften erweitern könnten. Somit wäre es möglich, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen und ein sicheres und komfortables Leben auf dem Ozean zu führen.
Um das Ökosystem für die Stromversorgung zwischen den einzelnen Wohneinheiten zu entwerfen, wandte man sich an Forscher vom Open Energy System-Projekt der Sony Computer Science Laboratories (Sony CSL). Ebenfalls zur Rate gezogen wurden Ingenieure bei Sony, die an invertierten Pendeln für Roboter wie aibo arbeiten, sodass das Team mehr über den Umgang mit Wellenbewegungen erfahren konnte. Diese stellen zweifellos die größte Herausforderung für das Leben auf dem Ozean dar.
Einer der wichtigsten Aspekte war die Interaktion zwischen den Wohneinheiten. Aus diesem Grund besteht jede Einheit aus sechseckigen und dreieckigen Formen, sodass sie sich im Rahmen dieses neuen Gesellschaftsentwurfs zu schwimmenden Dörfern, Ländern und anderen Arten von Gemeinschaften zusammenschließen können.
Thema 3: SINNESWAHRNEHMUNG im Jahr 2050
Einbinden gemeinsamer Erfahrungen in Unterhaltungserlebnisse durch die Macht der Düfte.
Hier legte Sony den Schwerpunkt auf den Geruchssinn und erkundete, wie dieser in Unterhaltungsangebote eingebunden werden kann.
Itsuki Tsukui ließ sich von der Normalisierung des Maskentragens während der Pandemie inspirieren. In seiner Geschichte servieren virtuelle Restaurants ihren Gästen Gänge aus Duftstoffen. Hiervon ausgehend wurde ein Prototyp für einen geruchsbasierten Service und ein entsprechendes maskenähnliches Gerät entworfen.
Es besteht eine enge, wechselseitige Beziehung zwischen Geruch, Gedächtnis und Emotionen. Dieser Prototyp sammelt Informationen von Messgeräten im persönlichen Umfeld und reproduziert Gerüche, um Menschen dabei zu helfen, vergangene Ereignisse wieder aufleben zu lassen, neue Formen der Kommunikation zu erschließen und neue Erfahrungen zu schaffen.
Abgesehen von den ungeahnten Möglichkeiten für gänzlich neue Formen der Unterhaltung erkennen die Designer auch, welches Potenzial dieser Prototyp besitzt, wenn es darum geht, die Bedeutung von Gerüchen zur Vorbeugung von Alzheimer zu untersuchen. Dies gilt auch für Ergebnisse zu Geruchs- und Geschmacksstörungen bei Patienten, die sich von COVID-19 erholen, und sogar für Einblicke in die Macht der Düfte bei romantischen und persönlichen Beziehungen. Es ist offensichtlich, dass der Geruchssinn in der Zukunft eine große Rolle für unser allgemeines Wohlbefinden spielen kann.
Thema 4: LEBEN im Jahr 2050
Entwurf eines Werkzeugs, mit dessen Hilfe Menschen neue Perspektiven für ihr eigenes Leben erkunden können.
Die Geschichte des Science-Fiction-Autors Taiyo Fujii beschreibt ein Jahr 2050, in dem deutlich zwischen dem „Job“ einer Person (als Mittel zum Lebensunterhalt) und der „Arbeit“ (als Mittel zu Freude und Selbstverwirklichung) unterschieden wird. Überdies existiert in seiner Zukunftswelt eine Vielzahl verschiedener sozialer Sicherheitsstrukturen. Seine Charaktere haben die Möglichkeit, unterschiedliche Wege zu wählen und Parallelleben zu führen.
Schauen wir uns die Lebensplanungsdienste an, die schon heute in der realen Welt existieren, dann beschränken sich diese meist auf persönliche Finanzen und Vermögenswerte. In Zukunft müssen zusätzlich zahlreiche weitere Faktoren in Betracht gezogen werden. Dieser Prototyp für einen „inspirierenden Lebensplanungsservice“ verspricht Benutzern eine breitere Palette an Möglichkeiten, denen sie nachgehen könnten.
Damit kann der Benutzer einen Lebensweg aus einer aus einer Auswahl von verschiedenen Szenarien simulieren. Dies gibt Menschen mehr Selbstbestimmungsgefühl, da sie wichtige Entscheidungen eigenständig treffen können. Auf Grundlage der wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch und Technologie wird so eine besser informierte Zukunft erschaffen.
Was ist Ihre Meinung zum Projekt Sci-Fi Prototyping und seinen Visionen für die Zukunft? Hinterlassen Sie uns gern unten einen Kommentar dazu.
Dieser Artikel wurde aus einem Beitrag von Sony.net übernommen. Das Original ist hier zu finden: https://www.sony.com/en/SonyInfo/design/stories/sci-fi_prototyping/