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Zweiter Anlauf

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Glindowscher
Entdecker

Zweiter Anlauf

Hier im Club Sonus hatte ich mich so etwa 2009 angemeldet. Ich hatte mir 2007 eine A100 gekauft, war begeistert und hatte eigentlich (und auch uneigentlich) fotografisch gesehen viel vor. Irgendwann kam es dann aber anders, der Job verlangte plötzlich viel. Ich hab dann irgendwann alle Fotos aus dem Portfolio entfernt, mein Profil leergeräumt, denn an Aktivitäten hier im Club war nicht mehr zu denken. Es liefen damals auch irgendwie komische Diskussionen. Wegen der steigenden Belastung im Beruf wurde eben Familie immer wichtiger. Da ich jetzt hier wieder langsam einsteigen will, ist es sicher Zeit für eine neue Vorstellung. Hier ist sie nun.


Fotografisch gesehen bin ich mit Apparaten wie „Certo SL 100“, „Smena SL“ und „Penti II“ aufgewachsen. Den Schritt in die Welt der Spiegelreflexkameras machte ich mit der „Exa Ib“, für die dann irgendwann auch immerhin drei Objektive mein Eigen nennen konnte. Ich hab das Teil immer noch, ich kann und will es einfach nicht weggeben. Im Studium hab ich dann auch immer Zugang zu einem Fotolabor gehabt. Wir haben damals viele Messreihen am Speicheroszilliografen fotografisch dokumentiert. Danach blieb man einfach im Labor, es wurde so manche Nachtschicht. Doch plötzlich Ausschnitte der eigene Fotos machen zu können und nicht immer nur auf das Ergebnis des Labors zu warten, auch mal zu experimentieren, das war schon toll.


Die Welt drehte sich dann irgendwann wahnsinnig schnell, eine neue Kamera musste her. Ich war zwischenzeitlich zum Video-8-Fan geworden. An meinem Arbeitsplatz an der Uni hatte ich Zugang zu Schnitt-„Computern“, also reichte für Fotos eine kleine Kompaktknipse von Olympus. Aber: Video richtig machen erfordert viel Zeit, man muss schneiden und nachvertonen. Irgendwann war dann doch wieder eine Spiegelreflex dran – Minolta Dynax 500 Si, glaub ich. Von da ging es dann zur A100. Im Jahr 2009 hab ich dann die A550 gekauft, nur nach Vorankündigung, ohne sie vorher in der Hand zu haben. Meine Frau und ich sind Fans von Rundreisen. Deshalb kam dann, trotz der bekannten Einschränkungen, ein Tamron-„Reisezoom“ 18/250 dazu. Mit der A100 (die leistet bei meinem Sohn immer noch hervorragende Dienste und ist einfach nicht klein zu kriegen) kam ich damals schnell zurecht. Die A550 und ich mussten erst miteinander sprechen lernen. Dazu hab ich einen Hobby-Urlaub in Dänemark genutzt: Meine Frau hatte 40 kg Ton dabei und ich die A550, Stativ und Fotoliteratur sowie meine Gitarre. Nach dem Urlaub sprachen meine A550 und ich eine Sprache.


Das lief alles super, wir waren in der Türkei, in Israel, Namibia, Vietnam, Kambodscha, Norwegen. Ich hatte mittlerweile auch den Dreh raus, wie man trotz Reisegruppe von etwa 40 Personen, wenig Zeit und vollem Programm gute Bilder für das Fotoalbum (wir lieben Fotoalben mit Eintrittskarten, Reiserouten ….) bekommt. Schließlich kam unser Urlaub in Russland. Nachtpanorama von Roten Platz, immer das Stativ mitgeschleppt. Ich hatte einfach irre Aufnahmen „im Kasten“. Das wussten wohl auch die fünf Herren, die mich in Sankt Petersburg in der Metro freundlich in die Mangel nahmen und eindringlich darauf bestanden, Kamera und Blitzgerät aus meiner Tasche zu nehmen, während sie mir die Hände auf den Rücken hielten. Sie haben mir sogar freundlicherweise den Ausgang aus dem Waggon gezeigt, bevor der Zug abfuhr.


Ich hab dann wieder „die Katze im Sack gekauft“ – die A77, wieder nur nach Testberichten. Ich hab auch wieder ein Tamron, jetzt das 18-270 gekauft. Die nächste Rundreise ist nämlich schon geplant. Mein derzeitiges Problem ist das gleiche wie damals, als ich die A550 gekauft hatte: Meine Kamera und ich müssen wieder lernen, miteinander zu reden. Also alles wieder auf Anfang. Ich weiß aber ganz genau, dass meine Kamera und ich wieder eine Sprache sprechen werden. Ich brauche nur etwas Zeit – und: Die nehme ich mir einfach. Ganz kurz zur A77: Meine hat noch nie gehangen, vielleicht habe ich ein „Vorflutmodell“.


Ich möchte nach und nach, ganz langsam wieder hier aktiv werden. Ich bewundere die, die schreiben: „Ich fahre in den Wald und mache Makroaufnahmen von Pilzen.“ Da bin ich eher der „Bauchfotografierer“. Ich fahre mit meiner Frau in den Wald, weil wir Pilze sammeln wollen und hab die Kamera dabei (meine Frau ist eine begnadete Köchin). Und dann steht da ein Pilz, der sieht toll aus. Den fotografiere ich dann, bevor er in den Korb wandert - oder auch nicht. Ich lasse mich von der Situation treiben. Hier wieder aktiv zu werden, ist auch einigen Fotos in der Galerie geschuldet.


Ich schreibe den ganzen Kram, weil ich es nicht so toll fände, einfach wieder so auf Beiträge zu reagieren oder neue einzustellen. Mein Portfolio ist leer und wird auch noch eine Weile so bleiben. Ich werde aber schon ein paar Bilder finden, die vom Anspruch her da passen.


Viele Grüße


Michael

2 ANTWORTEN 2
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Alpha.
Vielschreiber


Hallo Michael,


danke für die tolle Geschichte zum 2. Einstieg.


Das mit Deiner A 550 und Deiner Erfahrung in Russland hat mir beim Lesen in der Seele wehgetan (auch ich habe, wie Du, nach der A 100 jetzt die A 550). Aber zum Glück haben sie Dir nichts angetan.


Ich wünsche Dir viel Spaß beim Zusammenfinden mit der A 77. Und bin gespannt auf Deine Reisedokumentationen.


Viel Spaß hier im Club!


Claudia



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Peyote63
Vielschreiber

Hallo Michael


Hab deine Geschichte gelesen.


Schon ganz schön Interessant.


Auch mir tuts leid mit der A550.


Ich bin auch stolzer besitzer einer A550 und auch einer A77.


Finde beide Kameras absolut spitze.


Hatte auch noch keine Probleme mit meiner A77 weder mit der Firmware 1.03 noch mit der neuen 1.04.


Bin mir deshalb ziemlich sicher das Du deine neue Kamera kennen und lieben lernst.


Freue mich auf einige Fotos von deinen Rundreisen.


Gruß


Renato